@maike: zum ernst nehmen kann dich keiner zwingen. Deinen Hass für dich zu behalten ist auch nur ratsam, genauso wie es ratsam und angebracht ist nicht jedem zu zeigen, dass man keine Ahnung hat.
@Hasan: Wenn ich so “schlau” wäre wie du, hätte ich den Text noch nicht einmal gelesen, denn es scheint mir, du hast es tatsächlich nicht getan. Noch einmal zur Erklärung: Welche kulturelle Eigenheit man abzulegen hat, kann nicht willkürlich bestimmt werden. In Deutschland und Europa ist weitestgehend weiterhin das Patriarchat bestimmend, auch wenn die Gesetze sich in eine andere Richtung gewendet haben (in den letzten zehn bis 15 Jahren). Dagegen gilt unter den muslimischen Minangkabau ein Matriarchat, (das nicht weniger streng ist und wahrscheinlich durchaus auch Ungerechtigkeiten enthält) vorherrschend (übrigens: dieses Matriarchat wird von europäischen Einflüssen bedroht)! Mehr ist dazu nicht zu sagen.
@Hasan: Lieber Hasan, dir würde ich nicht vorwerfen, ein Neonazi zu sein. Anhand deiner anderen teils recht vulgären und teils einfach nur belämmerten Kommentare hier und auf anderen Seiten schließe ich eher auf eine Diskontinuität in der Gehirnfunktionalität. Einfacher ausgedrückt: du hast nen Knall.
@Thomas B: Meine Feststellung, dass Ahadi et al noch immer kommunistischen Ideen nachhängen habe ich an Fallbeispielen festgemacht. Dass du jetzt einfach so behauptest, sie wären es nicht mehr, kann gerne deine Meinung sein, aber bis du mir einen Hinweis gibst, warum du das annimmst, muss ich das nicht ernst nehmen.
Genauso müsstest du einfach mal konkret werden, was den Vorwurf an die muslimischen Verbände in Deutschland angeht.
Die Abschlusserklärung des Zentralrats der Ex-Muslime zeigt ein Defizit beim Freiheitsverständnis – ein Defizit, den Alt-Kommunisten aufzeigen. Die Antireligiosität der Mitglieder grenzt – wie bereits gesagt – an einen quasi-religiösen Eifer.
“Eltern sollen ihre Kinder nach ihren Überzeugungen erziehen, aber sie sollen sie meines Erachtens gleichsam zu kritischen Menschen erziehen, die Fragen stellen dürfen.”
Wieder: Das ist keine klare Aussage. Soll den Eltern ein Erziehungshandbuch an die Hand gegeben werden – von staatlichen Stellen? Tatsache ist, dass in einer freiheitlichen Gesellschaft die Einflusssphären zur Regulierung durch den Staat sehr begrenzt sein müssen. Ich behaupte, dass diese iranischen Revolutionäre, die mit dem Drang nach Veränderung in ihrem eigenen Staat gelebt haben, dies einfach nicht verstehen. Und es zeigt sich an ihren Aussagen sehr deutlich!
Der Zentralrat der Ex-Muslime hat keinen einzigen Vertreter, der Ex-Muslim und Neu-Christ oder -Jude ist. Sie werden von der radikal-areligiösen Giordano Bruno Stiftung hauptsächlich unterstützt, hatten ihr erstes Forum im Freigeisterforum und ihre Seite ist nicht etwa vom Verein selbst, sondern von “Michael Schmidt-Salomon” getragen (also der Domainname). Daneben kannst du dir mal die Linkliste anschauen und dann noch das Interview mit Arzu Toker durchlesen, die darin von “wir Atheisten” spricht. Das braucht doch keiner weiter auszubuchstabieren.
“Dass korangetreues Leben und matriarchalische Kultur allerdings möglich sein soll, halte ich dennoch für schwer vorstellbar.”
Das ist aber nicht der Punkt. Tatsächlich ist es möglich – im Übrigen glaube ich, dass es öfter vorkommt, als man gemeinhin annimmt – und dann sollte dir – als geistesoffenem Menschen, hoffe ich mal – gelingen, dein Vorurteil mit den neu hinzugewonnen Fakten beiseite zu wischen..
Religionskritik: die gibt es en masse und sie wird diskutiert, widerlegt und ignoriert. Das verhält sich genauso wie mit der Kritik an der Areligiosität. Da zum Schluss jeder einzelne seine Religiosität und vor allem seinen Glauben entscheidet, kann man nicht sagen, dass eine Diskussion unbedingt tabuisiert oder enttabuisiert werden sollte.
Vor allem wünsche ich mir aber bei der Kritik immer diese Prise Sachverstand, die leider meist fehlt. Sie fehlt ganz offensichtlich bei den Ex-Muslimen. Dementsprechend finde ich das persönlich nicht so tragisch, dass – wie im taz-Artikel dargestellt – Mina Ahadi in keiner deutschen Moschee unterwegs war, sondern vielmehr finde ich es bedrückend, dass sie als Kronzeugin auftritt, obwohl sie offensichtlich keine Ahnung hat. Das verdient dann beizeiten Kritik aus meiner Feder.. (und die sollte ja nun auch nicht tabuisiert werden!)
“Zweitens, konfessionslose Menschen sind meines Erachtens stark benachteiligt in diesem Land, obwohl sie die größte Gruppe (wenn man Protestanten und Katholiken einzeln zählt) bilden.”
Die Benachteiligung der Konfessionslosen sehe ich nicht so, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren. So aber würde ich das für ein Mythos halten. Und wenn man schon Protestanten und Katholiken nicht zusammen zählen wollte (oder gar einfach nur Religiöse gegen Nichtreligiöse aufrechnen wollte), dann müsste man auch innerhalb der “Konfessionslosen” differenzieren, denn selbst da gibt es durchaus gläubige Menschen, die sich nur nicht einer übergeordneten Instanz unterordnen lassen wollen.
Das von dir verlinkte Video war vor allem deshalb nicht von Interesse, da nur ein Brite dort vor einer Kamera stehend zu sehen war, der seinen (lieber intim gebliebenen) Hass freien Lauf liess. Fakten waren da nur spärlich zu finden.
@Tekays: Der Artikel in der taz ist in der Tat interessant. Ich wollte dazu noch einen weiteren Beitrag schreiben, wo es vor allem um die “Repräsentanz” oder den Zusammenschluss der Muslimhasser gehen soll und wie unterschiedlich sie doch sind. Mal schauen, ob ich das zeitlich hinbekomme..